mehr zum BuchElf Millionen deutsche Soldaten haben im Zweiten Weltkrieg die Erfahrung der Gefangenschaft gemacht. Oft hat diese Zeit sie nachhaltiger geprägt als die Kriegszeit zuvor.
Anfang Januar 2000 wandte sich der MDR mit dem Aufruf "Zeitzeugen gesucht...!" an die Öffentlichkeit. Ziel war es, mit Hilfe der Zeitzeugen ein Kapitel deutscher Geschichte zu rekonstruieren, über das viel und lange geschwiegen wurde.
Das MDR-Servicecenter brach fast zusammen: am ersten Tag über 200 Anrufe, am zweiten über 300, in der ersten Woche über 1000, bei 2000 wurde die Aktion abgebrochen. Eine besonders intensive Resonanz kam aus den neuen Bundesländern. Zu DDR-Zeiten war das Thema Gefangenschaft weitestgehend tabu. Viele Menschen hatten ihre Erlebnisse verdrängt, erst jetzt bot sich die Möglichkeit, sich mitzuteilen.
Wolfgang Stadler aus Colditz gehört zu den 2000, die sich gemeldet haben. Sein Gefangenen-Schicksal (1944 bis 1949) steht im Mittelpunkt der dreiteiligen Dokumentation "Soldaten hinter Stacheldraht", die an drei Abenden jeweils um 20.15 Uhr in der ARD gesendet wird. Die Erlebnisse Wolfgang Stadlers werden in allen drei Teilen aufgegriffen. Ihm geht es nicht um Schuldzuweisung und Anklagen, auch nicht darum, Wehleidigkeit aufkommen zu lassen. Er will mit seinen Schilderungen deutlich machen, wie es war und warum es so war, und er will in Zeiten der Kriegsverherrlichung etwas gegen das Vergessen tun, gegen Gewalt in jeder Form mahnen. Hier erfahren Sie mehr über dieses Buch mit online Bestellmöglichkeit.